Kameradschaftsabend mit Rekordbeteiligung
Ehrungen und Beförderungen für Angehörige der Feuerwehrabteilung Wiesloch
Geschrieben von Marco Friz
Geschrieben von Marco Friz
Vor kurzem wurde der Wieslocher Feuerwehr ein hochrangiger Besuch zuteil. Nach Zusammentreffen beim Polizeiposten St.Leon-Rot und der DLRG St.Leon-Rot kamen der Landtagsabgeordnete Karl Klein (CDU) und der Politische Staatssekretär Wilfried Klenk (CDU) aus dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg vorletzte Woche im Wieslocher Feuerwehrhaus an.
Auf dem Programm von Klenk und Klein stand ein Gespräch mit Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch. Stadtbrandmeister Peter Hecker, stellvertretender Stadtbrandmeister Ronald Martin, Abteilungskommandant der Abteilung Wiesloch Jürgen Bodri , stellvertretender Abteilungskommandant der Abteilung Wiesloch Marco Friz sowie die beiden hauptamtlichen Gerätewarte Thomas Hörner und Stefan Glasl begrüßten gemeinsam mit Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer und den Angehörigen des Gemeinderates Michael Wanner, Barbara Dortants und Markus Grimm den politischen Besuch.
In seiner Funktion als Beauftragter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stellte Marco Friz die Freiwillige Feuerwehr Wiesloch vor. Im Jahr 2018 waren die rund 300 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden der Gesamtfeuerwehr Wiesloch, mit ihren vier Abteilungsfeuerwehren, 327 mal im Einsatz. Stolz sei man darauf, dass sich mittlerweile 40 Frauen und Mädchen bei der Feuerwehr engagieren – mit steigender Tendenz.
Der Dialog mit Klenk und Klein drehte sich insbesondere um die drei Themen, die laut Friz der Wieslocher Feuerwehr besonders am Herzen lägen: Motivation im Ehrenamt, Ausbildung auf Landesebene (Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg) und Zuwendungen. „Wir haben Zulauf, aber das ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Friz und stellte die vielfältigen Aktionen der Feuerwehr dar, um Mitglieder und Aktive zu gewinnen.
Klenk, seit 1972 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oppenweiler, dankte den Wieslocher Feuerwehrkameraden, die unter dem treffenden Motto „Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“ agieren, für ihr großartiges Engagement. „Ich lege Wert darauf, mit Praktikern vor Ort ins Gespräch zu kommen“, sagte der Staatssekretär. Auch sprach Klenk die zunehmende Übergriffe auf Polizei und Rettungskräfte an, die nicht zu tolerieren seien und hart bestraft werden müssten. Ferner wies der CDU-Politiker auf die Auszeichnung „ehrenamtsfreundlicher Betriebe“ hin: „Das betrifft auch die Feuerwehr. Es ist gut und wichtig, dass es Betriebe gibt, die dieses unersetzliche ehrenamtliche Engagement unterstützen.“
Landtagsabgeordneter Klein widmete sich unter anderem den Themen Zuwendungen und Ausgleichsstock. Die CDU beabsichtige durch eine Änderung des kommunalen Finanzausgleiches die Nachteile großflächiger Kommunen, in den relativ wenig Menschen wohnen, durch die Einführung eines so genannten Flächenfaktors auszugleichen.
Für die Stadt und die Feuerwehr bedankten sich Bürgermeister Ludwig Sauer und die Feuerwehrführung für den Besuch von Herrn Klein und Herrn Klenk. Sie hoben die Bedeutung des Termins und den damit ermöglichten direkten Austausch mit politischen Entscheidungsträgern hervor.
Geschrieben von Matthias Busse (Büro MdL Klein)
Kürzlich wurde im feierlichen Rahmen das jüngste Einsatzfahrzeug an die Abteilungsfeuerwehr Wiesloch übergeben. Der neue Gerätewagen Transport (GW-T) auf Basis eines MAN-Fahrgestells und eines feuerwehrtechnischen Aufbaus der bayerischen Firma Junghanns löst ein Vorgängerfahrzeug ab. Dieses musste bereits im Jahr 2017 mit wirtschaftlichem Totalausfall ausgemustert werden.
Noch vor der eigentlichen Übergabe wurde auch auf einen Einsatzzweck des neuen Fahrzeugs mit einem Impulsvortrag durch den Feuerwehrarzt des Kreisfeuerwehrverbands Rhein-Neckar-Kreis eingegangen. Dr. Eric Henn referierte über die Themen „Krebsgefahr im Feuerwehrdienst“ und „Hygiene im Brandeinsatz“. Er schilderte Erkenntnisse aus verschiedenen repräsentativen Studien, die sich mit den genannten Themen beschäftigten. Gemäß der Erkenntnisse schilderte der Feuerwehrarzt den wissenschaftlich belegten Zusammenhang zwischen Brandbekämpfung und einem erhöhten Krebsrisiko. Doch sollte der Vortrag keineswegs Panik hervorrufen, Dr. Henn verwies auf organisatorische und bauliche Maßnahmen, die eine Kontaminierung minimieren können und ganz allgemein auf die Aufgabe, ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Gefahren zu wecken. Zum Ende bescheinigte Dr. Eric Henn der Wieslocher Feuerwehr auf einem guten Weg zu sein. Neben einer räumlich getrennten Umkleide für Damen, die bereits eingerichtet wurde, erwähnte er Hinweisschilder, die das Betreten mit Einsatzuniform nur noch in bestimmten „Schwarz-Bereichen“ gestatten und die Vorzüge des neuen Gerätewagen Transport. Mit dem Fahrzeug wird es künftig möglich sein, kontaminierte Kleidung noch an der Einsatzstelle abzulegen und neue saubere Kleidung anzuziehen. Damit reduziere die Wieslocher Feuerwehr die Verschleppung von Brandrauch-Bestandteilen und erhöhe somit aktiv den Gesundheitsschutz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute.
Abteilungskommandant Jürgen Bodri bedankte sich für den kurzweiligen und informativen Vortrag beim Kreisfeuerwehrarzt. Im Anschluss skizzierte er die Entstehung des neuen Gerätewagen Transport. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, einem Fahrzeug aus dem Jahr 1989, ist der neue GW-T sehr vielseitig einsetzbar und erweitert die Möglichkeiten der Wieslocher Feuerwehr. So führt das Fahrzeug bereits direkt eine Basis-Logistik mit, die an Einsatzstellen benötigt wird. Ersatz-Einsatzkleidung und Sitzgelegenheiten werden ebenso an Board mitgeführt wie ein festverbauter Lichtmast und Absperrmaterial. Seine vielseitige Verwendung wird durch einige Rollcontainer sichergestellt. Ob ein mobiler Stromerzeuger oder eine Tragkraftspritze, Atemschutz-Nachschub oder Unterbaumaterial: Das Fahrzeug kann mit der verbauten Ladebordwand mit einer Hubkraft von zwei Tonnen individuell und für nahezu verschiedene Einsatzzwecke beladen werden. Bodri bedankte sich bei den Kameraden, die sich im Fahrzeugausschuss mit den technischen Details und der Ausschreibung beschäftigt hatten, ebenso bei den ausführenden Firmen. Sein besonderer Dank galt den anwesenden Mitgliedern des Gemeinderats und der Verwaltung, die der notwendigen Beschaffung zugestimmt hatten und dem Landkreis für den finanziellen Zuschuss. Er mahnte an, dass die Vorbereitung der Ersatzbeschaffung bereits 2011 begonnen hatte und durch Verschiebung der Ersatzbeschaffung das Vorgängerfahrzeug zwischenzeitlich durch den Totalausfall ausgeschieden war.
Bürgermeister Ludwig Sauer sprach die Glückwünsche im Namen der Verwaltung und des Gemeinderats aus. Er ging darauf ein, dass man zu lange mit der Ersatzbeschaffung gewartet habe und versicherte, dass er sich persönlich dafür einsetze, künftig eine ähnliche Situation vermeiden zu wollen. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, ausdrücklich beim städtischen Gemeinderat und dem Fahrzeugausschuss. Bürgermeister Sauer schloss sich der stellvertretende Stadtbrandmeister Ronald Martin für die Führung der Gesamtfeuerwehr an. Er beschrieb die Bedeutung des Fahrzeugs für den Einsatzdienst und dankte ebenso für die Mühen bei der Beschaffung.
Vor der Segnung des Fahrzeugs sprachen Unterkreisführer Michael San José und Ehrenkommandant Rainer Kircher. San José überbrachte die Grüße des Kreisbrandmeisters und verwies auf die Bedeutung für den Unterkreis Wiesloch und den Landkreis. Er bescheinigte der Wieslocher Feuerwehr damit an Leistungsfähigkeit gewonnen zu haben. So konnte mit der Segnung durch den evangelischen Pfarrer Dr. Andreas Blaschke und den katholischen Diakon Michael Barth-Rabbel die Veranstaltung ihrem Höhenpunkt und Ende entgegen gehen. Zuletzt übergaben Bürgermeister Sauer und die beiden stellvertretenden Stadtbrandmeister Matthias Eberle und Ronald Martin noch ein offizielles Maskottchen. Grisu der Drache soll neben dem göttlichen Segen seine Hand über das Fahrzeug und seine Besatzung halten.
Geschrieben von Marco Friz
Die Tradition bleibt erhalten: Ein eigenes Ausbildungs- und Übungsfahrzeug war schon seit langer Zeit fester Bestandteil der Nachwuchsabteilung der Abteilungsfeuerwehr Wiesloch. Schon bei der Beschaffung des ersten eigenen Löschfahrzeuges für die Jugendfeuerwehr im Jahr 1996, war die Idee, die Einsatzabteilung zu entlasten. Die zahlreichen Übungsdienste der Jugend sollten fortan nicht mehr mit dem im Einsatzdienst befindlichen Fahrzeug, sondern mit vergleichbarem Gerät gestemmt werden. Als das 27 Jahre alte Vorgängerfahrzeug „LF 8“ Anfang 2018 langsam den Herausforderungen des täglichen Jugenddienstes nicht mehr gewachsen war, wurde schließlich die Entscheidung getroffen, sich um ein neueres Fahrzeug zu bemühen, welches komplett auf Spendenbasis beschafft werden musste. Um die Gruppendienste weiterhin wie gewohnt durchführen zu können, war es also höchste Zeit, die Suche zu beginnen. Man war sich innerhalb der Jugendfeuerwehr bewusst, dass dies keine einfache Aufgabe werden würde. Hinzu kamen Gespräche, welche die Rahmenbedingungen der Beschaffung und des Unterhaltes regelten. Hier setzte man sich mit dem Abteilungsausschuss und der Führung der Abteilung Wiesloch zusammen. Daraufhin bildete man einen eigenen Fahrzeugausschuss, welcher mit Hilfe von Kameraden aus der aktiven Abteilung gewisse Voraussetzungen festlegte, die das neue Fahrzeug erfüllen müsste. So ging die Suche nach einem neuen Auto für unsere Jugendabteilung los. Die Jugendgruppenleiter schauten sich, mit Hilfe der tatkräftigen Unterstützung unserer aktiven Kameraden, nach verschiedenen verfügbaren Angeboten um. Ein geeignetes Fahrzeug aus Bayern war schnell gefunden. Kurze Zeit später besichtigte man zusammen mit den Mitgliedern des Fahrzeugausschusses das Fahrzeug in Herrsching am Ammersee. Es befand sich zur Zeit der Besichtigung noch in einem sehr guten Zustand und man fuhr mit einem positiven Eindruck wieder zurück ins heimatliche Wiesloch. Als Jugendwart Niclas Waibel dem restlichen Teil der Jugendfeuerwehr das besichtigte Fahrzeug vorstellte, und die Vor- und Nachteile der möglichen Anschaffung präsentierte, war schnell der Beschluss gefasst, sich um den Zuschlag zu bemühen. Ein Angebot und eine kleine Weile später, erhielt man die Zusage des Höchstgebotes. Dementsprechend war die Freude groß. Man hatte endlich ein Ersatzfahrzeug gefunden, welches den davor gesetzten Anforderungen entsprach. Im Sommer 2018 begab sich die Jugendfeuerwehr erneut nach Herrsching, um das ersteigerte Löschgruppenfahrzeug nach Wiesloch zu überführen.
Nun konnten die weitreichenden Umbauarbeiten für das Fahrzeug beginnen, um es an die Wünsche des Gruppenleiterteams und den Anforderungen des Gruppendienstes anzugleichen. Federführend hatten die Maßnahmen Jonas und Stefan Mittenzwei in der Hand, welche sich den gesamten Sommer über mit dem Umbau befassten. Sie wurden weiterhin durch engagierte Kameraden unterstützt, welche ebenfalls den Umbau stark vorangetrieben haben. Es musste natürlich berücksichtigt werden, dass hauptsächlich Kinder mit dem Fahrzeug arbeiten werden, also platzierte man alle relevanten Übungsmittel in einer für die Kinder einfach erreichbaren Höhe. So soll nicht nur die sichere Entnahme gewährleistet werden, auch sollen die Kinder und Jugendlichen ein Gefühl für den richtigen Platz und das Handling der Geräte entwickeln. Neben dem sich bis ins Spätjahr ziehenden Ausbau des Löschgruppenfahrzeuges waren natürlich auch alle Beteiligten gleichzeitig auch noch in der Einsatzabteilung und beteiligten sich aktiv an Einsätzen und Übungsdiensten.
Nach etwas mehr als einem Jahr konnte man feierlich das neue Löschgruppenfahrzeug der Jugendfeuerwehr Wiesloch der Öffentlichkeit am Tag der Helfer präsentieren. Den Segen erhielt das LF 8/6 von Pfarrer Alexander Haffner und trat auch prompt zur Schauübung der Gruppe 3 an. Bereits zuvor stand das Fahrzeug den Gruppendiensten der Jugendfeuerwehr zur Verfügung.
An dieser Stelle danken der Förderverein der Jugendfeuerwehr und die Jugendfeuerwehrführung allen Beteiligten, Förderern und Sponsoren. Ohne die breite Unterstützung wäre es dem Feuerwehrnachwuchs nicht möglich gewesen, dieses Großprojekt umzusetzen. Vor allem durch die maßgebliche Bezuschussung durch Spenden des Lions Club Wiesloch und des Rotary Club Schwetzingen Walldorf konnte man das Projekt in dieser Ausführung und Größe realisieren. Ein großer Dank geht auch an die Kissel + Wolf GmbH, welche seit Jahrzehnten die Jugendfeuerwehr Wiesloch unterstützt und auch immer wieder an der Umsetzung verschiedenster Projekte und Aktionen unterstützend beteiligt ist. Dem Lackierfachbetrieb Schüttler gebührt ebenfalls ein besonderes Dankeschön. Der in Wiesloch ansässige Betrieb half bei der Aufbereitung des Fahrgestells und des Aufbaus sowie die Anbringung der Signalstreifen und Aufschriften am Fahrzeug.
Ein besonderer Dank geht selbstverständlich auch an die Stadtverwaltung Wiesloch, welche dem Umbau unterstützend und beratend beistand und ein zeitnahes Fertigstellen des Fahrzeuges ermöglichte. Speziell Bürgermeister Ludwig Sauer und Stadtbrandmeister Peter Hecker unterstützten das Projekt im besonderen Maße.
Geschrieben von Robin Schweikert
Am vergangenen Samstag ging es wieder auf den alljährlichen Sommerausflug der Jugendfeuerwehr Wiesloch. Das diesjährige Ziel war der Kurpfalzpark in Wachenheim. Bei den Zahlreichen spannenden Attraktionen wie der Sommerrodelbahn, dem Kletterhaus und einem Rutschparadies. Sicherlich ein Highlight war auch die Greifvogel-Flugshow. Hier zeigten einige Greifvögel ihr Können. Nach einer entspannenden Tretbootfahrt und einer Runde bei den „Bumperboats“ ging es auch schon wieder Richtung Heimat. Zuhause im Feuerwehrhaus wartete dann noch der Grill. Nach dem gemütlichen Ausklang, verabschiedeten sich die Kinder und Jugendlichen wieder in die Sommerferien, bis Mitte September wieder die Gruppendienste starten.
Geschrieben von Robin Schweikert
Kürzlich führte die Abteilungsfeuerwehr Wiesloch ihre Jahreshauptübung durch, die die Ausbildungspause während der Sommerferienzeit einläutete. Der besondere Umstand diesmal: Außer einer kleinen Gruppe, die die Übungsausrichtung übernommen hatte, kannte kein Mitglied der Wieslocher Wehr den Übungsinhalt und den Ort. Der Hintergrund dazu ist einfach zu erklären. Bei einer derart real gestalteten Einsatzübung dienen die ungefilterten Eindrücke über das taktische Vorgehen, die Entscheidungsfindung und die Nutzung der Schnittstellen zu anderen Hilfsorganisationen als wertvolle Grundlage für die weitere Ausbildung der Hilfskräfte. So kamen die Frauen und Männer der Abteilung Wiesloch zusammen und wurden – fast wie im Ernstfall – vom Einsatzstichwort überrascht. „Gebäudebrand nach Explosion, PZN Wiesloch, Station 25“, lautete die Alarmmeldung. Entsprechend der Meldung machten sich die Kräfte auf. Über die Südliche Zufahrt und die weiterführende Kastanienallee ging es zum Krankenhausgelände im Norden der Weinstadt.
Was nach der Ankunft folgte, gestaltete sich für die Ehrenamtlichen äußerst realistisch: Den ersten Feuerwehrkräften stand ein in Flammen stehender Kleinbagger im Weg. Rundherum lagen zehn zum Teil schwerstverletzte Personen, die laut auf sich aufmerksam machten. Teilweise wurden die Verletzten durch geschminkte Mimen dargestellt, daneben kamen spezielle Trainingspuppen zum Einsatz. Wie vor Ort zu erfahren war, sollte es sich um eine Gasexplosion in Folge von Baggerarbeiten handeln.
Rasch leitete die Besatzung des ersten Löschgruppenfahrzeugs einen Löschangriff im Außenbereich ein und versorgte, soweit es möglich war, die zahlreichen verletzten Personen. Eine Erkundung um das Gebäude brachte eine ausgedehnte, wenig übersichtliche Einsatzstelle als Ergebnis hervor. Vermisste Personen in unklarer Anzahl sollten sich beispielsweise noch in einem hinter der Brandstelle liegenden und in Bauarbeiten befindlichem Gebäude befinden. Hinter den Fenstern waren die Menschen in ihrer „Zwanslage“ deutlich zu erkennen. Von der Einsatzleitung erfolgte auf Basis der ersten Erkenntnisse eine sogenannte Stichworterhöhung auf „Brand 4“. Dabei handelt es sich im Ernstfall um einen Gesamtalarm für alle vier Abteilungsfeuerwehren der Feuerwehr Wiesloch, einen Fachberater des THW Wiesloch-Walldorf sowie ein zusätzliches Hubrettungsfahrzeug, welches die Feuerwehr Walldorf zubringt. Für die Versorgung der vielen Verletzten wurde zudem eine große Anzahl an Rettungsmitteln des hauptamtlichen Rettungsdienstes, inklusive leitendem Notarzt und organisatorischem Leiter Rettungsdienst alarmiert.
Als nach wenigen Minuten ein zweites Löschgruppenfahrzeug der Abteilung Baiertal und erste Kräfte des Rettungsdienstes eintrafen, konnten weitere Aufgaben delegiert werden. Dazu zählten die Brandbekämpfung im Keller des Gebäudes und eine großangelegte Patientensichtung und anschließende Versorgung außerhalb des Gebäudes. In enger Abstimmung innerhalb der Führungsstruktur der Feuerwehr, sowie zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst wurden die weiteren Maßnahmen koordiniert. Die Drehleiter ging vor dem Gebäude in Stellung, ein Sprungpolster wurde positioniert und eine umfangreiche Menschenrettung, sowie Brandbekämpfung liefen an. Darüber hinaus ging die zentrale Feuerwehr-Einsatzleitung in Betrieb, die den Einsatz dokumentierte und die Nachforderungen koordinierte.
Während die Feuerwehr den Brand löschte und weitere Personen aus dem Gebäude rettete, wurde auf der anderen Straßenseite eine Patientenablage aufgebaut und die Patienten durch den leitenden Notarzt und den organisatorischen Leiter Rettungsdienst gesichtet. Je nach Sichtungskategorie und damit Priorität, erfolgte die Versorgung durch den hauptamtlichen Rettungsdienst mit mehreren Rettungswagen-Besatzungen des DRK und MHD Heidelberg, als auch durch Notärzte des Universitätsklinikums Heidelberg und der GRN-Klinik Sinsheim. Auf Grund der vielen Verletzten wurde durch die Leitstelle das Einsatzstichwort vorsorglich auf MANV 2 (Massenanfall von Verletzten) erhöht und ebenfalls die Schnelleinsatzgruppe der 1. Einsatzeinheit Rhein-Neckar alarmiert. Diese wird durch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der DRK-Ortsvereine Wiesloch und Leimen gestellt. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch Helfer des MHD Wiesloch und des DRK Rauenberg. Trotz der extrem herausfordernden Lage, waren nach nur 40 Minuten bereits alle kritischen Patienten auf dem Weg ins Krankenhaus und alle weiteren Patienten gesichtet und erstversorgt.
Durch eine gute Kommunikation zwischen den einzelnen Hilfsdiensten wurde regelmäßig die Anzahl der Verletzten verifiziert und mitgeteilt, wie weit die Maßnahmen innerhalb des Gebäudes voranschritten und welche Schritte als nächstes eingeleitet werden mussten. Dazu zählte neben der Brandbekämpfung und Rettung die systematische Absuche aller Gebäudeteile.
Nachdem die letzten „Vermissten“ aus dem Gebäude gerettet und übergeben waren, ging der Übungseinsatz allmählich seinem Ende entgegen. Die Meldung wonach alle Stockwerke doppelt kontrolliert und dadurch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Personen mehr zu erwarten waren, beendete man die Maßnahmen. Erleichterung machte sich breit, hatte die Darstellung der Verletzten und des Szenarios nämlich ein Ziel besonders erreicht – man hatte die Übungsteilnehmer und -teilnehmerinnen psychisch fast in einen Realeinsatz versetzt.
Als alle Gerätschaften abgebaut waren, folgte die Verlagerung in das Wieslocher Feuerwehrhaus. Dort moderierten Dr. Felix Schmitt (DRK Wiesloch) und Georg Hirsch (Feuerwehr Wiesloch) die Manöverkritik. Den Dank seitens der Stadt sprach Bürgermeister Ludwig Sauer aus. Er konnte sich vor Ort ein Bild von der Übung machen und war „von der Schlagkraft und der Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen sehr beeindruckt“. Ein herzliches Dankeschön der Abteilungsführung und aller Beteiligten gilt den Übungsausrichtern, federführend Georg Hirsch, Dr. Felix Schmitt und Manuel Hecker. Außerdem allen weiteren Helfern und Helferinnen sowie dem PZN Wiesloch, der dortigen Werkfeuerwehr und der Firma Skillqube.
Geschrieben von Marco Friz
Geschrieben von Jan Braun
Tag | Uhrzeit | Ort |
Zeitrahmen | ||
Samstag, 1.6.2019 | Ab 14:00 Uhr | Baiertaler Straße 2, Wiesloch |
Sonntag, 2.6.2019 |
Ab 10:00 Uhr | Ende 18:00 Uhr |
Baiertaler Straße 2, Wiesloch |
Vorführungen | ||
Samstag | 16:30 Uhr | Parkplatz Ost |
Sonntag |
12:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Parkplatz Ost & Höhe SPHV, gegenüber dem Feuerwerhhaus |
Vorträge | ||
Samstag | 17:30 Uhr (Fw) | Infostand der Feuerwehr |
Sonntag | 13:15 Uhr (DRK) | |
14:30 Uhr (MHD) | ||
15:30 Uhr (Fw) | ||
Geführte Fahrzeugbesichtigungen |
||
Samstag |
16:00 Uhr |
Infostand der Feuerwehr |
Sonntag |
12:00 Uhr | 15:00 Uhr |
|
Spielerallye für Kinder | ||
Samstag | Ab 14 Uhr | Entlang der Festmeile bei der Feuerwehr und den Maltesern |
Sonntag | Ganztägig |
Entlang der Festmeile bei allen Hilfsorganisationen |
Musikalische Umrahmung | ||
Samstag | 20 Uhr |
Band Annimels Feuerwehrhaus |
Geschrieben von Marco Friz
Zu einer gemeinsamen Baumpflanzung kamen kürzlich die Verantwortlichen der Wieslocher Hilfsorganisationen mit der Stadtverwaltung zusammen. Grund ist das bevorstehende Jubiläum des Tags der Helfer am 1. und 2. Juni, der dieses Jahr seinen 40. „Geburtstag“ feiert.
Am Eingang zum Stadtwingert steht seit wenigen Wochen eine junge Flatterulme, Baum des Jahres 2019, die künftig an die Entstehung des Tags der Helfer im Jahr 1979 erinnert. Wie Bürgermeister Ludwig Sauer in einer kurzen Ansprache verdeutlichte, soll der Baum vor allen Dingen eine Würdigung für die Arbeit der Ehrenamtlichen von Deutschem Roten Kreuz, Feuerwehr, Maltesern und Technischem Hilfswerk sein. „Ganz besonders sichtbar wird ihr Engagement am Tag der Helfer, welcher in Wiesloch eine nicht mehr wegzudenkende Veranstaltung geworden ist. Ich möchte den Initiatoren meinen herzlichen Dank aussprechen, auch denjenigen, die heute nicht mehr dabei sein können, sowie den amtierenden Verantwortlichen“, so Sauer. Besonders dankte der Bürgermeister dem Ideengeber der Pflanzung Rainer Kircher. Wie der Ehrenkommandant der Feuerwehr Wiesloch betonte, „soll der Baum daran erinnern, dass aus etwas Jungem und Verletzlichem etwas Nachhaltiges und Stolzes erwachsen kann. Gemeinsam mit euch Gründern haben wir im Jahr 1979 den Grundstein für eine erfolgreiche und enge Zusammenarbeit gelegt, darauf können wir bis heute stolz sein“, fasste Rainer Kircher zusammen.
Neben den amtierenden Führungsgespannen der Gründungsorganisationen kamen zur Veranstaltung zahlreiche bei der Gründung involvierte Personen. Darunter Gerhard Herrmann, Ehrenvorsitzender des DRK-Ortsvereins Wiesloch, Gerolf Sauer und Rainer Kircher, Ehrenkommandanten der Feuerwehr Wiesloch, sowie Rolf Krämer und Karlheinz Schweinfurth. Für die Verwaltung waren Bürgermeister Ludwig Sauer und der zuständige Fachgruppenleiter Jürgen Morlock anwesend.
Geschrieben von Marco Friz
Große Freude herrscht stets im Rathaus bei den Verantwortlichen für die Wieslocher Städtepartnerschaften, wenn, wie dieser Tage geschehen, eine Delegation aus einer Partnerstadt der Weinstadt zu Gast ist. Jüngst konnte man Besuch aus der portugiesischen Partnerstadt Amarante empfangen. Da dieser ganz im Zeichen der Feuerwehr stand, war das umfassende Programm am Wochenende speziell darauf zugeschnitten.
Der Abordnung gehörten von Seiten der Stadt Amarante Stadtrat Dr. Andriano Santos als Vertreter des Stadtpräsidenten sowie der für Zivil- und Katastrophenschutz zuständige Mitarbeiter der Stadt Hélder Ferreira an. Die Feuerwehrdelegationen wurden von den Kommandanten Rui Ribeiro aus Amarante sowie António Ferreira aus Vila Meã geleitet. Während die erste Begrüßung durch die Wieslocher Feuerwehr bereits auf dem Frankfurter Flughafen erfolgte, ließen Oberbürgermeister Dirk Elkemann und Bürgermeister Ludwig Sauer es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich in der Feuerwache in Wiesloch willkommen zu heißen. Beim Rundgang durch die Feuerwache erläuterte Stadtbrandmeister Peter Hecker Aufgaben, Aufbau und Alarmierung der Feuerwehr in Wiesloch und seinen Stadtteilen. Dem stv. Abteilungskommandanten Marco Friz oblag es, die Ausstattung und Ausrüstung der Feuerwehr anschaulich darzustellen. Mit Hilfe der Übersetzung durch Paula Ramos, Peter Christiansen und Antonio Pereira gelang es rasch, in einen Dialog über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in beiden Systemen einzusteigen.
So sind die beiden Feuerwehren Amarante und Vila Meã für den gesamten Kreis bzw. die Region Amarante mit ca. 53.000 Einwohnern zuständig. Auch aufgrund der Tatsache, dass die „Bombeiros voluntários“ – wie die Freiwillige Feuerwehr auf Portugiesisch heißt – den gesamten Kranken- und Rettungsdienst mit übernehmen, verfügen sie über viele hauptamtliche Kräfte. Ein großer Schwerpunkt liegt in Portugal bei der Waldbrandbekämpfung. So werden sehr wendige und geländegängige Fahrzeuge mit größeren Wasservorräten vorgehalten. Die Feuerwehr Amarante besitzt zusätzlich noch einen großen Sattelschlepper mit Tankauflieger, mit dem 32.000 Liter Löschwasser an Einsatzstellen geschafft werden können. Auch die persönliche Schutzausrüstung der Portugiesen trägt mehrstündigen Einsätzen im unwegsamen Gelände Rechnung. Sehr erfreulich ist, dass sich auch in Portugal viele Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehr als Kadetten anschließen. Da eine Gruppe der Wieslocher Jugendfeuerwehr mit ihrem Löschfahrzeug gerade zu einer Übung ausrückte, bestand auch hier Gelegenheit zu einem Austausch.
Nach einem leckeren Abendessen im Feuerwehrhaus, das Birgit und Michael Bader wie immer gekonnt vorbereitet hatten, saß man gemütlich zusammen, wobei immer wieder interessante Details für Erstaunen sorgten. So gibt es in Portugal einen Wettbewerb unter den Feuerwehren, bei dem diejenige örtliche Gliederung, die den meisten Elektroschrott sammelt, einen Rettungswagen als Preis bekommt. Ganz verständlich, dass man in Amarante besonders stolz ist, auf diesem Weg schon einmal ein Fahrzeug erhalten zu haben.
Am Samstagmorgen machten sich Gäste und Gastgeber gemeinsam mit den Löschfahrzeugen, Baujahr 1963 und 1988, auf den Weg nach Lambrecht in die Pfalz. Die dortige Freiwillige Feuerwehr veranstaltete aus Anlass ihres 150-jährigen Bestehens ein Feuerwehr-Oldtimertreffen. Der Einladung waren viele Feuerwehren aus Baden-Württemberg, Hessen und der Pfalz gefolgt, sodass sich die Portugiesischen Gäste ein schönes Bild über historische Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland machen konnten. Interessant war aber auch eine spontan organisierte Besichtigung des aktuellen Fuhrparks der Feuerwehr Lambrecht. Für ein „Aha-Erlebnis“ sorgte dabei ein Unimog-Waldbrandlöschfahrzeug: Die Feuerwehr im Pfälzer Wald trägt damit bereits den zunehmenden Waldbrandgefahren Rechnung. Obwohl das Wetter an diesem Tag sich nicht von seiner besten Seite zeigte, war die Ausfahrt mit den historischen Feuerwehrfahrzeugen durch die pittoreske Landschaft um Neustadt sicher ein besonderes Erlebnis. Dazu trug auch der Besuch des Doms zu Speyer auf der Rückfahrt nach Wiesloch bei.
Am Sonntagvormittag stand eine Stadtführung durch Wiesloch auf dem Programm. Stadtrat Klaus Rothenhöfer, der bekanntlich auch dem Freundeskreis der Wieslocher Städtepartnerschaften vorsteht, verstand es wie immer ausgezeichnet, Interesse für die Wieslocher Historie zu wecken. Sowohl schöne Momente der Stadtgeschichte, als auch unrühmliche wurden von ihm prägnant und nachvollziehbar gewürdigt. Immer mal wieder ging er auf Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Partnerstädten ein und hob in diesem Zusammenhang ebenso die vielen Kunstwerke im öffentlichen Raum hervor, denn auch Amarante ist eine sehr kunstsinnige Stadt. Dem versierten Kenner gelang es, selbst den Wieslocher Teilnehmern noch viele interessante Dinge, die diese so noch nicht kannten, anschaulich zu erklären.
Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Stadt Heidelberg: Zunächst begab sich die Gruppe auf den Heidelberger Hausberg, den Königstuhl, wo die fantastische Aussicht genossen werden konnte. Ebenso beeindruckend war der Besuch im Heidelberger Schoss. Dann wurde das Programm mit der Besichtigung der Heidelberger Feuerwache wieder fachlich, aber nicht minder interessant und kurzweilig. Joachim Buchholz, hauptberuflich bei der Heidelberger Feuerwehr, ehrenamtlich bei den Freiwilligen der Weinstadt, nahm sich viel Zeit für die Gäste und zeigte ihnen kompetent seinen modernen Arbeitsplatz. Besonders die technischen Werkstätten für Atemschutz und Schlauchpflege stießen auf großes Interesse. Sehr Interessant auch das Taucherfahrzeug mit dem entsprechenden Equipment sowie die Trainingsstrecke für Atemschutzgeräteträger, auf der die Wehrleute unter möglichst realistischen Bedingungen für die schwierigen Einsätze vorbereitet werden.
Den Blick über den „Feuerwehr-Tellerrand“ ermöglichte ein Besuch beim THW-Ortsverband Wiesloch-Walldorf am Montagvormittag. Der gemeinsame Ortsverband hat seine Unterkunft im Gewerbegebiet von Frauenweiler gegenüber der dortigen Feuerwehrabteilung. Tobias Block, seines Zeichens Ortsbeauftragter des THW, und Zugtruppführer Lukas Hudelmayer beschrieben prägnant die Aufgaben der Bundesanstalt THW, die direkt dem Bundesminister des Innern untersteht und die sehr vereinfacht gesagt für die schwere technische Hilfeleistung auch im Ausland zur Verfügung steht. Mit der Feuerwehr wird sehr eng zusammengearbeitet, so wird beispielsweise die THW-Führung bei einer größeren Alarmstufe für die Feuerwehr Wiesloch gleich mitalarmiert.
Die wunderschöne und gepflegte Parkanlage des PZN mit seinem denkmalgeschützten Gebäudeensemble sollte jeder Besucher der Stadt gesehen haben. Daher wurde für Montagnachmittag eine Besichtigung organisiert. Zuvor informierte der Kommandant der Werkfeuerwehr der Klinik, Michael Milker, über seine Einheit. Er hob dabei die gute Zusammenarbeit mit der städtischen Feuerwehr hervor. So ist er selbst und sind weitere Wehrleute Angehörige beider Feuerwehren. Großes Plus der Werkfeuerwehr ist die gute Ortskenntnis, aber auch die genaue Kenntnis der besonderen Situation einer sehr großen und weiträumigen psychiatrischen Klinik.
Nach diesem gelungenen Abschluss eines kurzweiligen Wochenendes in Wiesloch hieß es für Gastgeber und Gäste Abschied zu nehmen. Beide Seiten waren sich einig, dass die Beziehung zwischen den Partnerstädten in den zurückliegenden Tagen nicht nur auf dem Feuerwehrsektor weiter vertieft werden konnten. Man freue sich, so die einhellige Meinung aller, ganz besonders auf den Gegenbesuch in Amarante. Neben den bereits genannten Personen gebührt Matthias Eberle und Thomas Hörner ein besonders Dankeschön für die Vorbereitung und Organisation des Besuchs seitens der Feuerwehr.
Geschrieben von Ludwig Sauer