Üben unter erschwerten Bedingungen: Gefahrgutblock 2012 mit Einsatzübung abgeschlossen

Eine Situation wie sie sich jederzeit auf unseren Straßen ereignen kann: Der Fahrer eines LKW ist für kurze Zeit abgelenkt und registriert daher nicht gleich, dass der Tankzug vor ihm staubedingt stark abbremsen muss. Spät, viel zu spät erfolgt die Vollbremsung. Mit ungeheurer Wucht schrammt das Fahrerhaus in den Tankauflieger des Vordermanns. Der Aufprall ist zwar glücklicherweise nicht so stark, dass der Fahrer in seinem Führerhaus eingeklemmt wird, doch aus einem Loch im Tankzug ergießt sich eine gelbliche, ölige Flüssigkeit, die stark nach Ammoniak riecht. Triethylamin wie sich später rausstellt. Es ist leicht entzündlich und stark ätzend. Doch der Reihe nach. Wer sich in Sicherheit bringen kann, entfernt sich fluchtartig aus dem Gefahrenbereich. Rasch werden über Notruf Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst und alarmiert. Diese dramatische Einsatzlage trifft der Umweltschutzzug der Feuerwehren Wiesloch und Rauenberg, der nach einiger Zeit am Unglücksort eintrifft, am vergangenen Samstag im städtischen Bauhof an. Ganz wichtig ist jetzt, dass die Einsatzkräfte nicht ohne ausreichende Schutzausrüstung zu nahe an die Austrittstelle der Flüssigkeit kommen. Ein großzügig bemessener Absperrbereich wird daher gebildet. In diesen Bereich dürfen nur Feuerwehrleute, die Chemikalienschutzanzüge angelegt haben. Zwei Wehrleute haben nun auch diese Anzüge, in denen sie hermetisch von der Außenwelt abgeschirmt sind, angelegt und bringen den Unfallverursacher, der zwar – wie gesagt nicht eingeklemmt – aber dennoch bewusstlos hinter seinem Steuer sitzt, in Sicherheit. Gleichzeit haben sich andere Einsatzkräfte ebenfalls mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet und beginnen mit dem Abdichten des Lochs im Tankzug, was aufgrund der schweren und starren Schutzausrüstung recht diffizil ist. Die Führung des Gefahrgutzugs ermittelt anhand der Gefahrgutliteratur die Eigenschaften und besonderen Gefahren des austretenden Stoffes und koordiniert aufgrund dieser Erkenntnisse alle weiteren Maßnahmen. Von dort aus erfolgt auch die Kommunikation mit der Leitstelle und den maßgebenden Entscheidungsträgern, die bei einer derartigen Notsituation angefordert oder zumindest benachrichtig werden müssen. Hier ist auch zu klären, in welcher Form die Öffentlichkeit zu informieren ist. Weitere Einsatzkräfte stellen derweil den Brandschutz sicher, d.h. sie haben vorsorglich Löschleitungen und -geräte bereitgelegt, um bei einem Brand des Gefahrguts diesen mit Wasser, Schaum oder Löschpulver bekämpfen zu können. Ebenso wird frühzeitig ein sogenanntes Dekontaminationszelt aufgebaut, in welchem die Trupps unter den Vollschutzanzügen nach ihrem Einsatz gründlich gereinigt werden können. Auch wenn nicht jeder Handgriff gleich hundertprozentig sitzt, wird das Übungsziel dennoch in passabler Zeit erreicht. Letztlich sollen ja gerade bei Übungen mögliche Schwächen erkannt und bessere Vorgehensweisen einstudiert werden. Denn nur ständiges und beharrliches Training gewährleistet einen guten Einsatzerfolg. Diesem Ziel diente auch die der Übung vorangestellte Stationsausbildung am Samstagvormittag. In einer dieser Stationen befassten sich die Helfer mit der Gefahrgutliteratur des Einsatzleitwagens, in einer weiteren mit dem Aufbau des Dekontaminationsplatzes. Das richtige Anlegen des Chemikalienschutzanzugs wurde ebenso trainiert wie das Abdichten eines Lecks. Bei der letzten Station wurde die korrekte Inbetriebnahme der Umfüllpumpe geübt. Was sich hier recht einfach liest, ist jedoch aufgrund der Vielschichtigkeit des Themas sehr schwierig und stellt die ehrenamtlichen Helfer, die sich ja auch in Brandbekämpfung, technischer Rettung von Unfallopfern und Erster Hilfe auskennen müssen, schon vor große Herausforderungen. Der Übungstag war von Ingo Schmiedeberg, Markus Penninger, Eike Ottmann, Heiko Ackel, Julian Haupt und Bastian Martin geplant worden. Ihnen dankte Abteilungskommandant Jürgen Bodri für die gründliche Vorbereitung ebenso wie der Küchenmannschaft für das Mittagessen.

Geschrieben von Ludwig Sauer

Lehrgang: Der Umgang mit der Kettensäge

In der vergangenen Woche lernten zehn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch den Umgang mit der Motorkettensäge kennen. An zwei Tagen wurden den Kursteilnehmern in einem Theorie- und in einem Praxisabschnitt Verhaltensweisen, Technikkenntnisse und praktische Schnittweisen beigebracht. In zwei Gruppen aufgeteilt, konnte das Erlernte gleich in die Praxis umgesetzt werden.Die Kettensäge spielt besonders in Unwettereinsätzen eine große Rolle wenn es darum geht versperrte Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien.

Geschrieben von Jakob Roth

Slider image
Slider image