Wieslocher Feuerwehr trauert um ihr Patenkind

Besondere Verbindung zu Jacqueline Brixner ging auf einen schweren Verkehrsunfall zurück

Tief traurig ist die Wieslocher Abteilungsfeuerwehr über die Nachricht vom allzu frühen Tod von Jaqueline Brixner. Im Alter von nur 34 Jahren erlag das Patenkind der Feuerwehr einer langen schweren Krankheit.

Bereits seit 1984 besteht die besondere Verbindung der Wehr zur Malscher Familie Steinhauser. Jacquelines Mutter Renate war am 31. Januar diesen Jahres auf der B3 schwer mit ihrem Kleinwagen verunglückt. Die Feuerwehr aus der Wieslocher Kernstadt wurde damals zur Befreiung der Frau alarmiert, was den Wehrleuten unter dem Einsatz von schwerem Rettungsgerät gelang.  Die verletzte junge Frau war bei Bewusstsein und hatte große Angst um das ungeborene Kind in ihrem Körper, sie war schwanger. Die Retter waren zutiefst bewegt und hofften, dass sowohl die junge Frau, als auch das Kind den Unfall ohne bleibenden Schaden überstehen würde. Das Erlebnis beschäftigte die Kameraden so, dass bald die Idee geboren wurde, der jungen Familie die Patenschaft für das Kind anzubieten. Am 14. Juli 1984 wurde Jacqueline Steinhauser geboren, die, wie ihre Mutter, schließlich den Unfall unbeschadet überstanden hatte. Nachdem letzte Hürden ausgeräumt waren – bei einer Patenschaft geht es ja nicht nur um schöne Geschenke am Geburtstag, sondern vielmehr um Schutz und Begleitung während der Kindheit und Jugendzeit – nahm das Vorhaben Gestalt an. Die Feuerwehr übernahm gewissermaßen die Funktion des zweiten Paten. Nach der Taufe traf man sich unregelmäßig, mal bei der Feuerwehr zum  Kameradschaftsabend, mal bei Familienfeiern bei Steinhausers in Malsch und konnte so die Entwicklung des kleinen Mädchens zur wohlgeratenen jungen Dame erleben. Und bis zum 18. Geburtstag von Jacqueline wurden ihr jedes Jahr als Patengeschenk 112,- DM auf ihr Sparbuch überwiesen.

Auch nach dem 18. Geburtstag von Jacqueline blieb die Verbindung weiterhin bestehen. Zuletzt unterstützte die Wieslocher Feuerwehr die Ausrichtung einer großen Typisierungsveranstaltung für Jacqueline im Oktober 2016. Denn natürlich war es selbstverständlich zu helfen, wenn vom Patenkind Hilfe benötigt wurde. Man durfte den Mut und die Tatkraft von Jacqueline bewundern, die trotz ihres Schicksals stets fröhlich und kämpferisch blieb. Nun bleibt es der Wehr, leise Abschied zu nehmen und Jacquelines Familie beizustehen. Für die schwere Zeit wünscht man allen Angehörigen die nötige Kraft, Ruhe und gemeinsamen Zusammenhalt. Jacqueline wird stets ein ehrendes Andenken bewahrt.

Geschrieben von Marco Friz

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