Spannender Besuch bei der Feuerwehr in Zabkowice Slaskie

Über Ostern besuchte eine Delegation aus Wiesloch die polnische Partnerstadt Zakowice Ślaskie. Ein Schwerpunkt des Kurzbesuchs war auch das Thema Feuerwehr, um hier die Möglichkeiten einer Neubelebung des Austauschs und der Zusammenarbeit auszuloten. Denn bereits vor einigen Jahren hatten schon einmal gegenseitige Besuche stattgefunden. Auch an einem Feuerwehr-Wettbewerb in Polen hatte eine Mannschaft der Gesamtfeuerwehr Wiesloch teilgenommen.
 
Nach langer, aber störungsfreier Fahrt wurde die Delegation, die aus Bürgermeister Ludwig Sauer, Stadtbrandmeister Peter Hecker, den Jugendgemeinderäten Sara Lee Holzmeier und Lukas Hecker sowie Alice Viehweger von der Stadtverwaltung als versierte Dolmetscherin bestand, von der Stadtspitze der Partnerstadt mit Bürgermeister Marcin Orzeszek und dem Stadtratsvorsitzenden Andrzej Dominik herzlich begrüßt. Nach einem leckeren Mittagessen begab man sich gemeinsam auf eine spannende Besichtigungstour.
 
Die polnische Kreisstadt mit etwas über 22.000 Einwohnern unterhält in ihren insgesamt 19 Stadtteilen und Landgemeinden 5 Stützpunkte der Freiwilligen Feuerwehr. In der Kernstadt selbst gibt es – ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse – eine Berufsfeuerwehr. Diese ist jedoch staatlich organisiert und für den ganzen Landkreis zuständig. Zunächst wurden die Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehren in Tarnow und Braszowice besucht. Die jeweiligen Kommandanten zeigten stolz ihre modernen Löschfahrzeuge, die wie in Deutschland mit Geräten für die Brandbekämpfung, als auch für die technische Hilfeleistung ausgerüstet sind. Anders als in Wiesloch rückt allerdings die Feuerwehr auch zu medizinischen Notfällen aus, wenn ein Rettungswagen nicht in kürzester Zeit zur Verfügung steht. Sie übernimmt damit die Funktion eines First-Responders, den es zumindest in Baden-Württemberg bei der Feuerwehr so nicht gibt. Auf der Wache der Berufsfeuerwehr sind ein Löschzug mit zwei Hilfeleistungslöschfahrzeugen und einer Gelenkbühne sowie weitere Fahrzeuge und Boote stationiert. Rüstwagen und Gerätewagen-Gefahrgut rücken im Bedarfsfall von anderen Stützpunkten an. Alarmiert werden die Kräfte von der Leitstelle für ganz Niederschlesien in Breslau. Die eigene Leitstelle kann aber ebenfalls Notrufe entgegennehmen. Die beiden Dolmetscherinnen Halina Tokarczyk und Alice Viehweger übersetzten die fachlichen Gespräche gekonnt, sodass keine Fragen offen blieben. Die Wieslocher bedankten sich mit Feuerwehr-Jubiläumswein und Festbroschüren für die freundliche Aufnahme in allen drei Feuerwachen. Man freue sich, so der einhellige Tenor, auf weitere gegenseitige Besuche.
 

Geschrieben von Ludwig Sauer

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