Feuerwehr musste im Vorjahr knapp 300 Einsätze bewältigen

Gesamthauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch am vergangenen Freitag

297 Einsätze mussten die vier Wieslocher Feuerwehrabteilungen im vergangenen Jahr bewältigen. Vom brennenden Mülleimer bis zum Großbrand der Malscher Ziegelei reichte das umfangreiche Einsatzspektrum. Meist riefen die Funkmeldeempfänger die Wehrleute jedoch zu technischen Hilfeleistungen, wie etwa Verkehrsunfällen, Türöffnungen nach medizinischen Notlagen, Gefahrgutaustritten oder Unwettereinsätzen. Gut, dass sich die Stadt auf nahezu 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer verlassen kann und besonders erfreulich ist dabei, dass sich mehr als 100 Jugendliche in den vier Jugendfeuerwehren engagieren. Insbesondere Letzteres wurde bei der Gesamthauptversammlung der Wieslocher Feuerwehr gleich mehrfach gewürdigt.

Stadtbrandmeister Peter Hecker konnte sich über einen regen Besuch der Veranstaltung freuen. Sein besonderer Gruß galt Bürgermeister Ludwig Sauer, dem stellvertretenden Fachbereichsleiter im Rathaus Jürgen Morlock, den Ehrenkommandanten sowie den Kommandanten aus Rauenberg und der Heidelberger Druckmaschinen AG. In einer Schweigeminute gedachte man der verstorbenen Wehrleute, unter ihnen dem ehemaligen Baiertaler Kommandanten Werner Gefäller, der eine schmerzliche Lücke hinterlassen hat. Neben den eingangs erwähnten Fakten ging der Stadtbrandmeister auf eine Fülle von Übungen, Aus- und Weiterbildungen, Gerätewartdienste, Veranstaltungen sowie Sicherheitswachen ein. „Es sei schon sehr beeindruckend, was da im Einzelnen von den Ehrenamtlichen das ganze Jahr über geleistet wurde“, so Peter Hecker. Es habe sich aber auch gezeigt, dass dieses Pensum nur durch eine gute Zusammenarbeit aller vier Abteilungen zu bewältigen sei. Jüngste Einsätze in den Stadtteilen, wie ein Verkehrsunfall in Schatthausen, der Strohballenbrand in Baiertal oder die Ölverschmutzung während der dortigen Kerwe sprechen für eine dezentrale Feuerwehr vor Ort, die rasch eingreifen und dadurch größeren Schaden verhindern kann. Der stellvertretende Stadtjugendwart Alexander Stroh konnte von der traditionellen Christbaumsammlung, zwei Großübungen und der Ferienspaßaktion berichten, welche die Gesamtjugendfeuerwehr organisiert hat. Hinzu kommt noch ein bunter Strauß von Veranstaltungen der vier Jugendfeuerwehren in ihren eigenen Gruppen. Stellvertretender Gesamtkommandant und  hauptamtlicher Gerätewart Michael Schumacher dankte den ehrenamtlichen Gerätewarten für die unverzichtbare Unterstützung. Seine Kameradinnen und Kameraden bat er, Fahrzeuge und Ausrüstung weiterhin pfleglich zu behandeln und Mängel an den Geräten zeitnah zu melden, damit sie schnell behoben werden könnten. Denn schließlich genieße die ständige Einsatzbereitschaft und schnelle Verfügbarkeit höchste Priorität.

Bürgermeister Ludwig Sauer dankte den Wehrleuten für ihren Einsatz und seinen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus für die Unterstützung der Feuerwehrarbeit. Auch der Gemeinderat stehe den Belangen der Feuerwehr offen gegenüber und nur im fairen Miteinander könnten die Herausforderungen der Zukunft bewältigt werden. Trotz der nach wie vor in allen Bereichen durchschlagenden Finanznot der Stadt konnten in den vergangenen Jahren die erforderlichen Ersatzbeschaffungen im Fuhrpark getätigt und mit der energetischen Sanierung im Wieslocher Feuerwehrhaus durch Austausch der Tore begonnen werden. Er bat um Verständnis, dass bei den Finanzen leider keine Entwarnung gegeben werden kann. Umso erfreulicher ist es daher auch, dass der BGV einen großen Stromerzeuger stiftet und dadurch den städtischen Haushalt entlastet. Was die Jugendarbeit der Feuerwehr anbelangt, so werden die Jugendfeuerwehren durch die demografische Entwicklung und die Ganztagsschulen sehr stark gefordert werden.

Ehrenkommandant Rainer Kircher griff diesen Gedanken auf und verband mit seinem Dank an die Wehrleute den Wunsch, dass die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt werden. So müsse man sich beispielsweise ernste Gedanken über Löscheinsätze bei Gebäuden machen, auf denen Photovoltaikanlagen installiert sind. Erst vor kurzem habe er einen Bericht über einen Brandeinsatz gelesen, bei dem aufgrund einer Solaranlage auf dem Dach eines Wohnhauses ein Löscheinsatz nahezu unmöglich war. Sorgen bereiten ihm auch großflächige Stromausfälle, von denen Wiesloch in der Vergangenheit ja selbst betroffen war. Nachdem diese durch Schmorbrände in Trafostationen (mit)verursacht oder verstärkt wurden, wäre seines Erachtens zu prüfen, ob diese Stationen mit automatischen Löschanlagen ausgestattet werden können, um Schäden möglichst zeitnah einzugrenzen. Nach diesen Denkanstößen, über die später noch eifrig diskutiert wurde, konnte der Stadtbrandmeister die Gesamthauptversammlung schließen.

Geschrieben von Ludwig Sauer

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