Jahreshauptversammlung 2008

Zur Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Wiesloch, Abteilung Wiesloch sowie deren Fördervereins am vergangenen Samstag hatte Abteilungskommandant Jürgen Bodri eingeladen. Der Einladung folgten zahlreiche Mitglieder der Einsatzmannschaft, der Alterswehr sowie Oberbürgermeister Franz Schaidhammer, Michael Kühn von der Stadtverwaltung und Vertreter des Gemeinderats. Allerdings musste die Sitzung etwas später beginnen, da just eine halbe Stunde vor Beginn der Brand auf einem Reiterhof die Feuerwehr auf den Plan gerufen hatte. Zwar konnte das Feuer in einer Pferdebox rasch gelöscht werden, jedoch mussten gleich mehrere Personen, die vor dem Eintreffen der Feuerwehr mit den Löscharbeiten begonnen hatten, mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden.In seinem Jahresrückblick ging Bodri zunächst auf die bewältigten Einsätze ein, im abgelaufenen Jahr waren dies 158 an der Zahl. Diese verteilten sich auf 2075 Stunden, jede erdenkliche Tages- und Nachtzeit und Witterung in. Entgegen des allgemeinen Denkens jedoch sind nicht Brände und Explosionen, mit einem Anteil von 27%, das Hauptgeschäft der Feuerwehr sondern die technische Hilfeleistung mit 45%. Unter die technische Hilfeleistung fallen beispielsweise Verkehrsunfälle, Bauunfälle, das Verschließen von Fensterscheiben oder das Aussagen von mit Wasser vollgelaufenen Kellern, auch Personenrettungen beschäftigten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr. Fehleinsätze wie z.B. die Auslösung einer Brandmeldeanlage oder die böswillige Alarmierung der Feuerwehr tragen ebenfalls 27 % zum Gesamtvolumen bei, Tiereinsätze letztlich bewegen sich bei einem Prozent. Zu den außergewöhnlichsten Einsätzen im Jahr 2007 zählen zweifellos der Austritt von Ammoniak in der Wieslocher Eissporthalle, der Brand einer Therapiehalle im PZN oder ein Massenunfall auf der Bundesautobahn 6.Neben dem Einsatzdienst leisteten die 76 Angehörigen der Feuerwehr zahlreiche Brandsicherheitswachdienste und Übungsdienste ab. Außer mehreren Ganztagesausbildungen zu speziellen Themen zählen hierzu auch Grundlagen wie die richtige Bedienung der Gerätschaften oder das Arbeiten nach Unfallverhütungsvorschriften. Dabei noch nicht eingerechnet sind die erforderliche Nachbereitung von Einsätzen, der Aus- und Umbau von Fahrzeugen oder Gerätschaften sowie die Ausstellung von Feuerwehrfahrzeugen bei verschiedenen Veranstaltungen, die ebenfalls einen großen Zeitaufwand verursachen, insgesamt wurden so neben dem Einsatzdienst circa 680 Stunden investiert.Neu im Fuhrpark ist seit dem vergangenen Jahr ein Tanklöschfahrzeug TLF 20/40 SL sowie ein Mannschaftstransportwagen. Letzterer wurde zu großen Teilen aus einem gebraucht erworbenen VW-Bus selbst umgebaut und den Erfordernissen einer Feuerwehr angepasst. Die Übergabe der beiden Fahrzeuge erfolgte am Tag der Helfer. Weiterhin wurde für die Gesamtfeuerwehr ein Kleidungsstandard definiert, nach dem in Zukunft eine neue Einsatzkleidung beschafft wird. 25 Exemplare dieser zweckmäßigen und den heutigen Anforderungen entsprechenden Schutzausrüstung wurden am Jahresende geliefert, 15 Stück davon für die Abteilung Wiesloch. Diese Feuerwehruniform trägt zu einer höheren Sicherheit bei gleichzeitig besserem Tragekomfort bei.Im Juli fand das 40-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr statt. Im Rahmen dieser beeindruckenden Veranstaltung wurde das komplett aus Spendengeldern beschaffte Mannschaftstransportfahrzeug der Jugendfeuerwehr eingeweiht. Der Wagen dient vorrangig dem Transport von Jugendlichen und Kindern, kann aber im Einsatzfall auch für andere Aufgaben der Feuerwehr herangezogen werden. Durch den Umzug der Büros und die Einrichtung der Funktionsräume im ersten Obergeschoss konnte eine Renovierung des ehemaligen THW-Saals realisiert werden. Der Raum dient nun der Jugendfeuerwehr als Jugendraum, kann aber im Großschadensfall auch als Stabsraum für die Einsatzleitung genutzt werden. Die Ehrung einer ganz besonderen Leistung fand im vergangenen Oktober auf dem Kameradschaftsabend der Feuerwehr statt, Kamerad Fritz Lamerdin wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft gedankt. Auch die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen wurde im vergangenen Jahr wieder groß geschrieben: So konnten Maschinisten-, Atemschutzgeräteträger-, Feuerwehrsanitäter-, Jugendfeuerwehrwart- und Feuerwehrgrundausbildungslehrgänge ausgeschrieben und besucht werden. Jürgen Bodri zog eine positive Bilanz nach dem ersten Jahr seiner Amtszeit und bedankte sich für die geleistete Arbeit, die er sich bei gleich hohem Niveau auch in Zukunft wünschte.Stadtbrandmeister Peter Hecker dankte ebenfalls für die geleistete Arbeit der Feuerwehrabteilung Wiesloch. Anschließend überbrachte Oberbürgermeister Franz Schaidhammer die Grüße der Stadtverwaltung sowie des Gemeinderates. Er ging auf das neue Tanklöschfahrzeug ein, dessen Beschaffung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hohe Priorität genoss. Weiterhin fand er deutliche Worte für die Erhaltung des Gefahrgutzuges Wiesloch/Rauenberg, dessen Fortbestand als kreisweite Sondereinheit aktuell noch in Frage steht. Dem Engagement und der Einsatzbereitschaft der Wehrleute zollte er seinen aufrichtigen Respekt. Für die Alterswehr ergriff Ehrenkommandant Rainer Kircher das Wort. Im Namen seiner Kameraden lobte er die vorbildliche Betreuung der Alters- und Ehrenabteilung durch die Aktiven. Dies zeige, dass die Feuerwehr eine lebendige Gemeinschaft ist, in der sich 8 und 80-jährige gleichsam wohlfühlen. Er sieht die Abteilung Wiesloch für die künftigen Herausforderungen gut aufgestellt