Zivilcourage ausgezeichnet

Doris Rennig aus Kraichtal wurde kürzlich im Rathaus geehrt – Ersthelfer kamen abgestürzter Person zur Hilfe

Hintergrund: Am 21. Januar 2015 wurde die Wieslocher Feuerwehr zu einer Personenrettung an den Leimbach in der Innenstadt gerufen (Link). Zwei Ersthelfer kümmerten sich dort bereits um eine verletzte Person – darunter Thomas Hörner, Metzgermeister und Mitglied der Wieslocher Abteilungsfeuerwehr. In der letzten Woche wurde die zweite Helferin, Doris Rennig, in einer kleinen Feierstunde für ihre Zivilcourage geehrt. Thomas Hörner lehnte diese besondere Ehrung für sich zwar dankend ab, wohnte der Ehrungszeremonie im Rathaus aber gerne bei. Hierzu ein Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung vom 30. März:

 

„Da gehst du jetzt runter und hilfst“

„Beistehen statt rumstehen“: Doris Rennig wurde für ihr mutiges Einschreiten am Leimbach geehrt

 

Wiesloch (hds) „Wir kommen oft und gerne nach Wiesloch zum Einkaufen“. Und so war Doris Rennig aus Kraichtal bei Bruchsal auch am 21. Januar dieses Jahres mit ihrem Mann unterwegs, als sie im Bereich der Torbrücke beobachten musste, wie ein Mann über die Brüstung stürzte und am Ufer des Leimbachs regungslos liegen blieb. „Für mich war sofort klar, da gehst du jetzt runter und hilfst“, schilderte sie jetzt bei einer kleinen Feierstunde im Rathaus der Weinstadt. Sie wurde im Rahmen der Aktion „Beistehen statt rumstehen“, einer Initiative der Kommunalen Kriminalprävention, an der der Rhein-Neckar-Kreis sowie die Städte Heidelberg und Mannheim beteiligt sind, geehrt. Die Aktion orientiert sich inhaltlich an der bundesweiten Kampagne „Tu Was“.

Obwohl, und dies wurde auch von der Feuerwehr bestätigt, fast 100 Schaulustige den Vorfall beobachtet hatten, war Doris Rennig die Einzige, die sofort die Initiative ergriff. „Es war kalt und der Mann, der dort lag, drohte zu unterkühlen“, berichtete sie. Sie kletterte an den Rand des Bachs, ein nicht ungefährliches Unterfangen, denn sie musste unter einer flachen Unterführung hindurch, um zu dem Verletzten zu gelangen. „Der junge Mann machte auf mich einen verwirrten und hilflosen Eindruck“, blickte sie zurück. Sie versorgte ihn mit einer Decke und wartete noch die Hilfsaktion der Feuerwehr ab,die den Verletzten dann mit einer speziellen Korbtrage bergen und in ein Krankenhaus einliefern konnte. Glücklicherweise erwiesen sich seine Verletzungen als nicht schwer.

Voll des Lobes waren Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer, der Leiter des Polizeireviers Wiesloch, Uwe Schrötel, sowie der Geschäftsführer des Vereins Kommunale Kriminalprävention, Günther Bubenitschek. „Was Sie geleistet haben, ist keine Selbstverständlichkeit“, so der Tenor. Mit der Aktion „Beistehen statt rumstehen“ soll laut Bubenitschek der Gedanke der Solidarität und des Helfens gefördert werden. Gefordert sei nicht Heldentum. Vielmehr sollten Situationen erkannt und die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden. „Im speziellen Fall von Doris Rennig kam alles zusammen. Sie erkannte die Notlage, versicherte sich, dass die Rettungskräfte alarmiert waren, und begab sich unverzüglich zu dem Verletzten“, lobte der Kriminalhauptkommissar. Überreicht bekam sie Blumen, eine Urkunde und ein Päckchen mit Wiesloch-Talern. „Damit Sie wieder zu uns zum Einkaufen kommen und mit offenen Augen durch die Stadt gehen“, meinte Ludwig Sauer.

Autor: Hans-Dieter Siegfried, Rhein-Neckar-Zeitung

Geschrieben von Marco Friz

Haben Sie bereits Rauchmelder installiert?

Rauchmeldertag am 13.2 | Gesetzliche Installationspflicht in Baden-Württemberg seit dem Jahreswechsel

Jährlich kommen in Deutschland mehrere hundert Menschen bei Bränden ums Leben, mehrere Tausend verletzen sich leicht bis sehr schwer. Mehr als 95 Prozent aller Verletzten oder Getöteten fallen dem giftigen Brandrauch zum Opfer, nicht den Flammen*.

Seit dem Jahreswechsel gilt deshalb in Baden-Württemberg die gesetzliche Rauchwarnmelderpflicht. Um an den Nutzen dieser kleinen Helfer zu erinnern, gibt es seit mehreren Jahren den sogenannten Rauchmeldertag. Dieses Jahr findet er am Freitag, den 13. Februar statt.

Nähere Informationen:

  • Fragen und Antworten zur Rauchwarnmelderpflicht in Baden-Württemberg (Link)
  • Pressemitteilung von rauchmelder-lebensretter.de (Link)
  • Fragen und Antworten für Vermieter, Mieter/Eigentümer (Link)
  • (Installations-)Tipps auf unserer Homepage (Link)

Bildquellen:
Plakatmotiv (rauchmelder-lebensretter.de), Rauchmelder (Feuerwehr Wiesloch), Brand (carinakircher.de)

*Stand 2015/Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, Baden-Würrtemberg.

Geschrieben von Marco Friz

Slider image
Slider image
Slider image

Christbaumverbrennung am 24. Januar

Neuer Anlauf für die wetterbedingt ausgefallene Verbrennung | 19 Uhr auf dem Parkplatz des WieTalBads

Die wetterbedingt ausgefallene Christbaumverbrennung findet am kommenden Samstag statt. Die vier Jugendfeuerwehren der Stadt laden hierzu herzlich ein.

Ort: Parkplatz des WieTalBads, Am Schwimmbad 12
Zeit: 19 Uhr

Geschrieben von Marco Friz

Nikolaus jetzt buchen!

Jugendfeuerwehr bietet Nikolaus-Darsteller für den 6. Dezember an | www.nikolaus-notruf.de

Möchten Sie Ihre Kinder am Nikolaustag überraschen? Die Jugendfeuerwehr Wiesloch bietet hierfür auch in diesem Jahr ihren Nikolausservice an. Gegen eine Spende kommt der Nikolaus am 6. Dezember zu Ihnen nach Hause, lobt und/oder tadelt ihre Kinder. Gemeinsam mit dem Knecht Ruprecht lauscht man Gedichten und/oder Liedern ihres Nachwuchses und verteilt anschließend die bereitgestellten Geschenke. Die eingenommenen Spenden kommen vollständig der  Jugendfeuerwehr Wiesloch zugute.

Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre empfiehlt die Jugendfeuerwehr dringend eine Buchung per Online-Formular unter www.nikolaus-notruf.de. Zusätzlich ist am 5. und 6. Dezember eine Bestellhotline unter 06222/9295-18 eingerichtet. Am 5. Dezember, zwischen 16 und 19 Uhr, sowie am 6. Dezember, ab 9 Uhr, können Buchungen angenommen werden.

Hinweis: Der Service kann leider nur für Wiesloch, Baiertal, Schatthausen, Frauenweiler, Dielheim, Rauenberg mit Stadtteilen, Mühlhausen mit Ortsteilen, Malsch, Nußloch, Leimen, St. Ilgen, Sandhausen und Walldorf wahrgenommen werden.

Slider image
Slider image

Drogerie und Parfümerie Werner wirbt für uns

Bereits im Jubiläumsjahr hatte die Drogerie und Parfümerie Werner für uns geworben. Damals war der bevorstehende Rettungstag Schwerpunkt in einem der großen Schaufenster des Fachgeschäfts in der Fußgängerzone. Das Angebot der Filialleiterin Heide Schmitt, auch in diesem Jahr für uns zu werben, haben wir gerne angenommen und so schmücken rechtzeitig zur Winzerfestwoche einige Feuerwehr- und Jugendfeuerwehrexponate das Schaufenster in der Blumenstraße. Unter anderem ist dort auch unsere Festschrift zu sehen, die wir weiterhin zum Verkauf anbieten. Wir danken Frau Schmitt und ihrem Team für die Unterstützung unserer Arbeit.

Geschrieben von Ludwig Sauer

Slider image
Slider image
Slider image

Cold Water Challenge

„Der DFV begrüßt Aktionen wie die Cold Water Challenge, durch die Kameradschaft, Miteinander und generationenübergreifender Zusammenhalt in der Feuerwehr über Soziale Medien auch an Menschen transportiert werden, die sich bislang noch nicht mit der Feuerwehr befasst haben.“

So schreibt der Deutsche Feuerwehrverband über einen Trend der sich seit einigen Wochen durch die sozialen Netzwerke zieht. Nominiert durch eine andere Feuerwehr „müssen“ die Feuerwehrleute im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser springen. Gefragt ist dabei Kreatvität, Teamgeist sowie Spontanität, bleiben nur 48 Stunden, um die Herausforderung mittels Videobeweis zu meistern.

Die Feuerwehr Wiesloch hat ihren Beitrag geleistet und nominiert ihrerseits die Partnerfeuerwehr Riesa-Weida, sowie die Feuerwehren Baiertal und Schatthausen. Und dies nicht als Gemeinheit, sondern als Ausdruck von Verbundenheit und Respekt.

 

Geschrieben von Sebastian Hodapp

Notruf 112: Eine Nummer für Hilfe in ganz Europa

Präsidenten von DFV und BBK informieren zum Tag des Notrufs am 11.2.



Berlin – 500 Millionen Menschen, ein Notruf: Über die kostenfreie Telefonnummer 112 erhalten Hilfesuchende in allen Ländern der Europäischen Union Schutz und Hilfe von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten. Doch nur etwa jedem vierten Europäer ist auch bewusst, dass diese lebensrettende Notrufnummer in allen EU-Staaten funktioniert. 



„Wir wollen die Menschen darüber informieren, dass der Notruf 112 nicht nur in Deutschland, sondern europaweit für schnelle, zuverlässige Hilfe steht“, erklären Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), und Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), zum Europäischen Tag des Notrufs am 11. Februar 2014.



In einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage gaben nur 17 Prozent der Deutschen bei der Frage nach einer europaweiten Notrufnummer die 112 an. Der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, die die 112 als Notruf in allen EU-Staaten identifizieren kann, ist im Vergleich zu 2008 lediglich um fünf Prozentpunkte gestiegen. 



Um den Bekanntheitsgrad der lebensrettenden Telefonnummer zu steigern, findet am Dienstag, 11. Februar 2014, zum sechsten Mal der Europäische Tag des Notrufs statt. „DFV und BBK arbeiten Hand in Hand, um die Bevölkerung zu informieren und Beispiele guter Praxis aus der Arbeit vor Ort weiter zu verbreiten“, erläutern Kröger und Unger. 



Der Deutsche Feuerwehrverband stellt auf seiner Facebook-Seite www.facebook.de/112willkommen Hintergrundinformationen für Bevölkerung und Feuerwehren zur Verfügung. Zudem organisiert der DFV gemeinsam mit dem Internet-Radio 112 am 11. Februar eine Sondersendung, in der Experten und Akteure vor Ort zu Wort kommen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt auf seiner Webseite www.bbk.bund.de Tipps rund um Gefahrenfall und Notruf – etwa im umfangreichen „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“.

Geschrieben von Deutscher Feuerwehrverband

Slider image

Kritische Engstellen wurden gemeinsam angefahren

Feuerwehr und Gemeindevollzugsdienst nahmen Fahrbahnverengungen ins Visier

Wenn es im Ernstfall schnell gehen muss, werden Fahrbahnverengungen durch Falschparker zum großen Problem für Feuerwehr und Rettungsdienst. Nicht selten stehen die Fahrer von großen Löschfahrzeugen dann vor dem Problem, umständlich rangieren zu müssen, um Engstellen überhaupt passieren zu können. Auch anderen Hilfsorganisationen ergeht es ähnlich. Für das (Über)-Leben von Verletzten oder Eingeschlossenen bedeutet dies, dass wertvolle Sekunden verloren gehen können.

Am vergangenen Mittwoch fuhren Feuerwehr und Gemeindevollzugsdienst deshalb in einer gemeinsamen Aktion solche Problemstellen im Stadtgebiet an. An manchen dieser Stellen kam es in der Vergangenheit schon tatsächlich zu ärgerlichen Verzögerungen.

Fazit der aktuellen Überprüfung: Es war zwar etwas besser als in der Vergangenheit, dennoch war das Durchkommen an manchen Stellen sehr schwierig.

In diesem Zusammenhang weist die Straßenverkehrsbehörde darauf hin, dass nach § 12 der Straßenverkehrsordnung 

  • das Halten an engen und unübersichtlichen Straßenstellen nicht zulässig ist, eine Durchfahrtsbreite von 3,05 m muss gewährleistet sein
  • ein Abstand von 5 m vor und hinter Kreuzungen und Einmündungen einzuhalten ist 
  • das Halten vor und in Feuerwehreinfahrten nicht zulässig ist
  • das Halten 5 m vor und hinter Fußgängerüberwegen nicht zulässig ist
  • das Parken vor Grundstückszufahrten und gegenüber schmalen Fahrbahnen (Fahrbahnbreite von bis zu 3 m) nicht zulässig ist
  • das Halten an unübersichtlichen Stellen z. B. an Gefällstrecken, hinter Straßenkuppen, bei Fahrbahnverschwenkungen, engen Kurven und Baustellen nicht zulässig ist.

Das Halten und Parken vor und in einer Feuerwehreinfahrt ist bußgeldbewährt und kann mit bis zu einem Punkt geahndet werden. Das gilt ebenso, wenn an engen und unübersichtlichen Stellen oder an schmalen Kurven geparkt oder gehalten wird und das Rettungsfahrzeug dadurch behindert wird.

Geschrieben von Marco Friz

Slider image
Slider image

Christbaumsammlung am 11. Januar

Ab 08:30 Uhr wird in Wiesloch und den Stadtteilen gesammelt

Am Samstag, 11. Januar 2014, werden durch die Jugendfeuerwehren in Wiesloch und den Stadtteilen Baiertal, Frauenweiler und Schatthausen Weihnachtsbäume eingesammelt.

Ab 08:30 Uhr machen sich die Jugendlichen samt Betreuern auf den Weg durch die Straßen der Weinstadt und werden ab diesem Zeitpunkt an den Haustüren der Bürgerinnen und Bürgern klingeln.

Die Verantwortlichen der Jugendfeuerwehren bitten darum, bereits vor Beginn der Sammlung die Bäume gut sichtbar an den Straßenrand zu stellen. Bei Mehrfamilienhäusern oder großen Grundstücken empfiehlt es sich, die Bäume an einem zentralen Platz zu sammeln. Sämtlicher Baumschmuck, wie beispielsweise Lametta und Christbaumkugeln, sollten zu diesem Zeitpunkt entfernt sein. Auch Spenden sollten nicht unmittelbar an den Bäumen befestigt werden: Gelegenheit macht Diebe und die Spende kommt somit eventuell nicht dem gewünschten Zweck zu. Zu erkennen sind sie die „richtigen Spendenempfänger“ an der bekannten Jugendfeuerwehruniform. In Wiesloch, Baiertal und Frauenweiler sind die Jugendlichen überdies mit einer verplombten Spendendose ausgestattet.

Die Weihnachtsbäume werden der Nahwärmeversorgung des Schulzentrums zugeführt. Ein kleiner Teil wird auf dem Parkplatz des WieTalBads verbrannt. Gegen 19:30 Uhr wird dort das Feuer entzündet.

Wichtiger Hinweis: Nach dem 11. Januar an die Straße gestellte Christbäume können nicht nachträglich abgeholt werden und müssen durch die Eigentümer selbstständig entsorgt werden.

Geschrieben von Marco Friz

Das Feuerwehrjubiläum wurde ausgiebig zelebriert

Das ganze Jahr über war die Wehr präsent | Dank für vielfache Unterstützung

„Es war ein wunderschönes Jahr, voll mit verschiedenen Erlebnissen“, so fasst man bei der Wieslocher Feuerwehr das 150-jährige Jubiläum zusammen: 14 große Veranstaltungen und Aktionen zählte die Kernstadtwehr zwischen März und November 2013 – zusätzlich zu ihrem regulären Einsatz- und Übungsdienst. „Nebenbei“ wurde dafür gesorgt, das Jubeljahr in die Öffentlichkeit zu tragen und es auf Dauer in Erinnerung zu halten. Eine 200-seitige Festschrift gehörte beispielsweise ebenso dazu, wie Ausstellungen in Schaufenstern, die das ganze Jahr über Blicke auf sich zogen. Zwei eigens gepflanzte Kugelahorn-Bäume erinnern künftig auch an den runden Geburtstag. Dabei möchte man bei der Feuerwehr natürlich nicht die ganzen Spender und Gönner vergessen, die viele der Aktionen durch finanzielle, materielle oder logistische Unterstützung erst möglich machten. „Wir sind sehr dankbar, unabhängig davon, in welcher Form uns die Menschen geholfen haben“, bringt es Jubiläums-Projektleiter Ludwig Sauer auf den Punkt.

Bereits im Jahr 2010 begannen die Planungen für das Jubeljahr. Unzählige Treffen waren nötig, um ein Grundgerüst zu stellen, auf dem man im Jahr 2012 aufbauen konnte. Schon im damaligen Sommer waren die wichtigsten Eckpunkte beschlossen und die Daten kommuniziert. Natürlich wollte man bei der Feuerwehr auf Nummer sicher gehen und einer möglichst breiten Masse die Geschichte ihres Ehrenamts näher bringen. Dies war schließlich auch der Grund dafür, auf ein Jubiläum zu setzen, welches dezentral das ganze Jahr über stattfinden sollte.

Den ersten größeren Auftritt genoss man bereits auf dem diesjährigen Neujahrsempfang im Palatin. „Ehrenamt: Mitmachen – in Wiesloch Ehrensache“, so lautete das Motto der Veranstaltung. Dort konnten die Wehrleute auf ihren Geburtstag aufmerksam machen. Die geladenen Gäste empfing man hierfür eigens in historischer Montur. Zur Großübung im März meldete sich sogar die Sonne aus dem langen Winterschlaf zurück. 200 Teilnehmer der umliegenden Jugendfeuerwehren machten das Betriebsgelände von Kissel + Wolf (KIWO) in Wiesloch buchstäblich „nass“. Im gleichen Monat entsandte man in der Dreifaltigkeitskirche neue Feuerwehr-seelsorger in ihre wertvolle Aufgabe – unter ihnen die Wieslocher Feuerwehrfrau Helga Brand. Wie schnell Freud und Leid beieinander liegen können, ist gerade bei den Aufgaben der Feuerwehren offensichtlich. So verwundert es kaum, dass die Floriansjünger auch ihrer verstorbenen Angehörigen gedachten. Im April wurde ein beeindruckendes Totengedenken auf dem Wieslocher Stadtfriedhof begangen. Dort wurde an die vielen Menschen erinnert, die sich seit der Gründung der Wehr im Jahre 1863 in den Dienst für den Nächsten gestellt haben. Weil man bei der Freiwilligen Feuerwehr aber auch an die Zukunft denkt, diente der April gleichfalls zur Nachwuchswerbung. Hierfür konnte Unterstützung in der Kinderbuchautorin Andrea Erne gefunden werden. Sie las aus ihrem Feuerwehrbuch und lockte damit Dutzende Kinder in die Feuerwache. Beeindruckt von echten Feuerwehrleuten, dem tollen Buch und den vielen Fahrzeugen verbrachte man einen kurzweiligen Nachmittag. Fahrzeuge waren es auch, die im Mai viele Besucher in die Weinstadt lockten. Im Rahmen der Kurpfalz-Klassik stellte man zahlreiche historische Feuerwehrfahrzeuge aus. Alte Handdruckspritzen aus dem 19. Jahrhundert und motorisierte Gefährte aus dem letzten Jahrhundert säumten die gesamte Fußgängerzone. Eine Gruppe engagierter junger Feuerwehrleute restaurierte unter anderem für diese Veranstaltung in wochenlanger Arbeit die alte Wieslocher Handdruckspritze und den Hydranten-wagen. Trotz des „bescheidenen“ Wetters konnte man vielen Oldtimerfans eine Freude bereiten. Unterstützt wurden die Wehrleute von Feuerwehren aus dem gesamten Umkreis sowie den weiteren Wieslocher Hilfsorganisationen. Eine Woche später luden die Hilfsorganisationen zum gemeinsamen Tag der Helfer rund um die Rettungswache ein. An beiden Tagen präsentierte man das ehrenamtliche Engagement und ließ die Bevölkerung hinter die Kulissen schauen. Es folgten ein Besuch des Hausfrauenbunds und ein Tag bei der Feuerwehr im Juni. Egal ob bei Alt oder Jung, die Feuerwehr war und ist stets ein Magnet. Man konnte viel auf- und erklären und, hoffentlich, für die Zukunft einige neue aktive und fördernde Helfer finden. Eine „kleine“ Sommerpause hatten sich die 70 Frauen und Männer der Wehr im Juli und August redlich verdient. Die Zeit nutze man unter anderem, um sich in den neuen Rüstwagen einzuarbeiten. Größere Einsätze blieben in der Zeit jedoch nicht aus. Vom Unwetter, über brennende Fahrzeuge aller Art, bis hin zum schweren Verkehrsunfall – die Feuerwehr war stets schnell zur Stelle und auf sie war wie immer Verlass. Mit einem großen Beitrag im Winzerfestanzeiger läutete man den Endspurt des Jubeljahres ein. Im September stand der Wieslocher Rettungstag bevor. Eigens für die Veranstaltung wurde der Festplatz in einem logistischen Kraftakt in eine Ausbildungs- und Informationsmeile verwandelt. Interessierte Bürger und Feuerwehrleute aus der Region konnten von dieser Veranstaltung gleichermaßen profitieren. Herrliches Spätsommerwetter sorgte für einen vollen Platz und unvergessliche Stunden. Der neue Rüstwagen, der ein 28 (!) Jahre altes Vorgängerfahrzeug ersetzt, wurde an Ort und Stelle seiner künftigen Bestimmung übergeben. Als der Herbst Einzug hielt, unterstützte man sogar die baden-württembergischen Literaturtage in Wiesloch. Mit Hilfe der Baiertaler Kameraden begleiteten Wieslocher Feuerwehrleute eine Lesung von Pedro Sombrero in den Weinbergen. Lange herbeigesehnt wurde das Festbankett im Palatin. Hier durften sich die Feuerwehrleute zum ersten Mal selbst feiern. Hochkarätige Gäste, ein kurzweiliges Programm und ein perfekter Veranstaltungsort werden bei keinem der Anwesenden in Vergessenheit geraten. Stolz vom Erlebten genoss man am darauffolgenden Tag das Benefizkonzert in der evangelischen Stadtkirche. Dem Vokalensemble Letzenbergstare und Fabienne Bender lauschte ein Publikum, welches das Kirchenschiff bis auf den letzten Platz besetzte. Dabei konnte zugunsten des Kinderhospizes Sterntaler ein Spendenbetrag in Höhe von 2.000 Euro erzielt werden. Bei der Feuerwehr schaut man gerne über den Tellerrand hinaus, selbstverständlich unterstützt man die Schwächsten der Gesellschaft. Zu guter Letzt pflanzte man besagte Bäume zwischen dem Jugendzentrum und dem neuen Platz „Am Alten Bahnhof“. Abteilungskommandant Jürgen Bodri und Ehrenkommandant Rainer Kircher übergaben die Kugelahorn-Bäume an die Stadt und ihre Bevölkerung. Und weil das Jahr bekanntlich mit dem Weihnachtsfest seinem Höhepunkt  entgegensteuert, ließ sich die Jugendfeuerwehr eine tolle Aktion einfallen: Die jüngsten Angehörigen gestalteten Baumschmuck aus Feuerwehrmotiven, die den großen Weihnachtsbaum in der Fußgängerzone noch mehr herausputzten. Als Schlusspunkt eines gelungenen Jubiläumsjahrs ein wahrlicher Augenschmaus. 

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Wieslocher Feuerwehr zu Recht stolz auf ihre 150-jährige Geschichte sein kann und ihre Stadt ebenso. Frauen und Männern, die jederzeit bereit sind, ihren Mitmenschen bei Bränden, Unfällen oder Unwetterschäden beizustehen, sei größter Respekt entgegen zu bringen. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich dazu auch in Zukunft noch Menschen finden und die Wieslocher weiterhin ruhig schlafen können.

Hinweis: Ein Dankeschön gilt ebenso allen Fotografen, die die Jubiläumsfeierlichkeiten im Bild festgehalten haben. Im besonderen Maße haben uns H & B Pressebild Pfeifer, KircherPhoto, Karlheinz Pfeiffer, Reinhold Hirth und Thomas Junkert unterstützt.

Ausführliche Informationen und Bilder-Galerien sind hier zu finden.

Geschrieben von Marco Friz

Slider image
Slider image