Gesamtfeuerwehr kam zu virtueller Versammlung zusammen

Kürzlich kamen die vier Feuerwehrabteilungen der Gesamtfeuerwehr Wiesloch zu einer virtuellen Versammlung zusammen. Wie bereits im Vorjahr wurde ähnlich einer Regel-Hauptversammlung Bilanz über das zurückliegende Jahr gezogen und wurden einige Projekte vorgestellt.

Den Anfang machte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Ronald Martin, der die zugeschalteten Mitglieder der Gesamtwehr begrüßte und sogleich zu einer Schweigeminute aufrief. Man gedachte allen „von uns gegangenen“ Feuerwehrleuten.

Grußworte sprach Oberbürgermeister Dirk Elkemann, der die Frauen und Männer herzlich und auch im Namen von Bürgermeister Ludwig Sauer, der gesamten Stadtverwaltung und des Gemeinderats begrüßte und sich für die geleistete Arbeit bedankte. Er sprach von laufenden Investitionen in die Feuerwehr, wozu als „größtes Einzelprojekt“ der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Baiertal zählt. Ebenso erwähnte er den im Endausbau befindlichen Einsatzleitwagen der Wehr. Er sprach von der „vollen Unterstützung“ der Verwaltung und der Fraktionen, auch im Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen. „Wichtig ist mir, dass Sie sicher und unbeschadet aus den Einsätzen zurückkehren und dazu zählt neben der physischen auch die psychische Gesundheit“, unterstrich der Oberbürgermeister in seinen Ausführungen. „Es ist gut, dass professionelle Hilfe zur Verfügung steht, um auch aus schwierigen Situationen heil herauszukommen.“ Dirk Elkemann ging kurz auf die durch die Pandemie bedingt leicht rückläufigen Einsatzzahlen ein.
Der stellvertretende Feuerwehrkommandant Matthias Eberle gab anschließend einen detaillierten Rückblick. Er berichtete über die Weiterführung der Ausbildung ab Sommer 2020. In Kleingruppen und bei ausgewählten Zugübungen konnte der Übungsdienst der Situation entsprechend weitergeführt werden. Leider musste zwischen November und März wieder auf das absolut notwendige Maß zurückgefahren werden. Der neuerliche Lockdown hatte starke Auswirkungen, auch auf die vier Abteilungsfeuerwehren. Matthias Eberle sprach auch über die Arbeit im Führungsstab, der in regelmäßiger Runde bis in den Sommer des laufenden Jahres tagte. Dort wurden zentral alle Entscheidungen getroffen, die hauptsächlich dem Schutz aller Mitglieder gelten. Neben dem Schutz im Einsatzdienst oder in der Ausbildung galt das Hauptaugenmerk der Organisation der Corona-Impfungen. Bereits im Frühsommer konnten die Feuerwehrleute im Land dank entsprechender Priorisierung in die zentralen Impfzentren kommen, um die Impfung zu erhalten. Einen großen Dienst an der Allgemeinheit steuerte die Gesamtfeuerwehr beim städtischen Corona-Schnelltestzentrum bei. Gemeinsam mit Teams des DRK Wiesloch, der Wieslocher Malteser und des THW Wiesloch-Walldorf wurden zwischen März und Juli unzählige Schnelltests durchgeführt. Die Wehr kümmerte sich mit dem THW um die Logistik und Verwarltungsarbeiten im Testzentrum.

Auch die Statistik bemühte Eberle, der von 191 Mitgliedern in den Einsatzabteilungen, 101 Kindern und Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren sowie 30 Angehörigen der Alters- und Ehrenabteilungen sprach. 235 Einsätze hatten die Einsatzabteilungen im Jahr 2020 zu bewältigen. Diese verteilten sich zu knapp 75 Prozent auf die Abteilung Wiesloch, zu 13 Prozent auf die Abteilung Baiertal, neun Prozent in Frauenweiler und vier Prozent in Schatthausen. Den größten Anteil aller Einsätze machten sogenannte „Technische Hilfeleistungen“ aus, also Einsätze, bei denen zum Beispiel Personen aus Aufzügen befreit, Notfall-Türöffnungen durchgeführt oder auch bei Verkehrsunfällen geholfen werden musste. In 120 Fällen lautete das Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung“.
In 55 Fällen wurde zu „Bränden und Explosionen“ gerufen. Großbrände auf eigener Gemarkung blieben im Jahr 2020 aus. Dennoch gab es Großbrände unter Beteiligung der Wieslocher Feuerwehr, so zum Beispiel im März bei einem Brand in Dielheim und im November in Östringen. Eberle ging auf einige gemeinsame Einsätze der Gesamtfeuerwehr im einzelnen ein, so beispielsweise ein Schornsteinbrand in Schatthausen, einen größeren Containerbrand in Frauenweiler und einen Heckenbrand in Baiertal. „Die reibungslose und professionelle Zusammenarbeit aller Abteilungswehren hat sich mal wieder gezeigt und voll ausgezahlt“, so bilanzierte Matthias Eberle.

Über besondere Projekte berichteten in der Folge die jeweiligen Projektleiter der Abteilungsfeuerwehren. Für Baiertal gab der stellvertretende Abteilungskommandant Alexander Stroh Einblicke in den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, welchen er als „auf der Zielgeraden“ beschrieb. Der Schatthäuser Abteilungskommandant Jochen Ihle informierte über den Baufortschritt des Mittleren Löschfahrzeugs für den Stadtteil. Kurz vor der Versammlung war der neue Mannschaftstransportwagen für Schatthausen beauftragt worden, zu dem Ihle ebenso einen Statusbericht gab. Marco Friz, stellvertretender Abteilungskommandant aus Wiesloch, zeigte Details aus dem Ausbau des neuen Einsatzleitwagens. Auch hier gehen die Arbeiten dem Ende entgegen. Noch am Anfang befinden sich die Arbeiten im Fahrzeugausschuss für das neue Löschgruppenfahrzeug für die Abteilung Wiesloch. Abteilungskommandant Jürgen Bodri beschrieb die Arbeiten des Ausschusses. Auch in die persönliche Schuztausrüstung der Feuerwehrleute investiert die Stadt Wiesloch. Für das Projekt berichtete Projektleiter Jonas Mittenzwei. Am Ende der Projektvorstellung standen zwei Projekte, die unmittelbar im Katastrophenschutz wirken werden. Zunächst berichtete Projektleiter Florian Prummer über die Notstromversorgung aller Wieslocher Feuerwehrhäuser. Diese soll künftig den Weiterbetrieb der wichtigen Infrastruktur erlauben, auch wenn das öffentliche Stromnetz ausgefallen ist. Schon vor der Flutkatastrophe im Sommer machte sich die Wehr mit der Verwaltung über die Bevölkerungswarnung Gedanken. Prummer berichtete daher auch über den Projektfortschritt der Neuerrichtung des Sirenennetzes, welches sich im Ausschreibungsprozess befindet.

Im Punkt Verschiedenes schilderte Ehrenkommandant Rainer Kircher seine Eindrücke aus Stadt und Bevölkerung über die Gesamtfeuerwehr. Noch heute zollen ihm die Bürgerinnen und Bürger Respekt über die Arbeit der Feuerwehrleute, den er sehr gerne weitergibt. Er zeigte sich beeindruckt von den digitalen Möglichkeiten, die die Feuerwehr nutzt, um ihren Weiterbetrieb sicherzustellen.

Am Ende der Versammlung blieb der Eindruck, dass trotz anhaltender Pandemie die Arbeit der Wehr nahezu ohne Einschränkungen weiterläuft und viele wichtige Projekte schon bald die Arbeit der ehrenamtlichen Kräfte erleichtern und unmittelbar der Sicherheit der Bevölkerung zugute kommen werden.