Gefahrgutunfall
Einsatz Nr.: 2010153
Datum und Alarmzeit: 27. November 2010, 15:31 Uhr
Einsatzort: Wiesloch Bruchwiesen
Fahrzeuge: EL/VA, ELW 1, GW-T, KdoW, LF 20/16, MTW 1, RW, TLF 20/40-SL
Weitere Kräfte: (Baiertal:) MTW (Frauenweiler:) MTW (Rauenberg:) LF 16, ein Fachberater Chemie, ELW (Walldorf:) GW-Mess, GW-G, KdoW, KTW (DRK Wiesloch/Heidelberg:) RTW, MTW 1 (Ilvesheim:) MTW (Kreisfeuerwehrführung:) Zwei stellv. Kreisbrandmeister, NEF, SEF, Unterkreisführer Jürgen Förderer (Landesfeuerwehrschule:) Ein Fachberater Chemie (DRK Wiesloch – Einsatzgruppe Brand:) GW-SAN
Zu einem Gefahrguteinsatz wurden die Feuerwehren aus Wiesloch und Rauenberg sowie weitere Einsatzkräfte am Samstag Nachmittag ins Abfallentsorgungszentrum des Kreises in die Bruchwiesen gerufen.
Zunächst war nur für die Wieslocher Wehr eine Alarmmeldung erfolgt, wonach auf dem Gelände der AVR ein Abfallcontainer mit Gefahrstoffen brennen würde. Die Brandmeldung bestätigte sich beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte zwar nicht, allerdings war es in dem Container, in dem sich kleinere Gebinde mit Chemikalien befanden, zu einer heftigen chemischen Reaktion gekommen, die eine Rauchentwicklung nach sich zog. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass auch giftige Stoffe freigesetzt würden, und nicht abzusehen war, welche weiteren Reaktionen durch die Stoffverbindungen eintreten würden, war allerhöchste Vorsicht geboten. Aufgrund dieses Sachverhalts wurde umgehend der vollständige Gefahrgutzug des südlichen Rhein-Neckar-Kreises, den die Feuerwehren Rauenberg und Wiesloch mit ihren Abteilungen gemeinsam stellen, sowie ein Messfahrzeug der Walldorfer Feuerwehr nachalarmiert. Zunächst wurden die Einsatzkräfte durch den Wieslocher Apotheker Dr. Adolf Suchy beraten. Ebenso begaben sich die stellvertretenden Kreisbrandmeister Axel Schuh, Kurt Lenz sowie Unterkreisführer Jürgen Förderer zur Einsatzstelle. Dort wurde vorsorglich ein Löschangriff mit Wasser und Schaum vorbereitet. Mehrere Einsatztrupps rüsteten sich mit Atemschutz und Chemieschutzanzügen aus. Um den betroffenen Container wurde eine Sicherheitszone eingerichtet, in der sich nur Trupps unter Vollschutz bewegen durften. Neben der Polizei trafen auch rasch der Rettungsdienst, der Notarzt die DRK-Bereitschaft Wiesloch mit ihrer speziellen Einsatzgruppe Brand, die verantwortlichen der AVR sowie seitens der Stadt Wiesloch Oberbürgermeister-Stellvertreter Jürgen Adam ein. Die Einsatztrupps bargen die beschädigten Behältnisse aus dem Container und übermittelten die Stoffnamen an die Einsatzleitung. Anschließend sicherten sie die kleinen Behälter jeweils getrennt in einzelnen Fässern, so dass eine weitere Reaktion der Stoffe verhindert werden konnte. Zwischenzeitlich waren auch zwei Chemiefachberater des Kreises bzw. der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg vor Ort und bestätigten, dass die getroffenen Maßnahmen zweckmäßig und richtig waren.
Nach dem die betroffenen Gefäße vollständig aus dem Container entfernt und gesichert waren konnte der Einsatz vor Ort nach Rücksprache mit den Spezialisten beendet werden. Allerdings gab es für die Wehrleute noch einiges zu tun, denn sämtliche eingesetzten Geräte mussten gereinigt, geprüft und wieder auf den Fahrzeugen verlastet werden. Die Chemieschutzanzüge wurden noch am Abend zu einer Firma nach Frankenthal gebracht, wo sie ebenfalls gereinigt und geprüft wurden. Da glücklicherweise insgesamt nur eine geringe Menge an Gefahrstoffen in die Umgebung freigesetzt wurde, ergaben die gemessenen Werte keine gefährliche Konzentration außerhalb des direkten Einsatzbereichs und somit auch keine Gefahr für die Bevölkerung.